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.Doch müssen wir, wenn wir jungeMenschen fordern, sie auch fördern.Wir müssen vor allem die massivenDefizite, die wir in Deutschland beider vorschulischen und schulischenFörderung von Kindern undJugendlichen immer noch haben,mit Nachdruck und innerhalb kurzerZeit beheben.Die Wahrnehmungder elterlichen Verantwortung wird  ob uns das lieb ist oder nicht auch künftig einen großen Einflusshaben.Entscheidend für dasBildungsschicksal von Kindern istmeines Erachtens  neben derBereitstellung guterBildungseinrichtungen  vor allemdie Haltung der Eltern gegenüberdem Wert der Bildung475. Die Arbeit, die Freude amLeben und die Fähigkeit zurMußeMenschen haben eine bereits beiKindern beobachtbare Tendenz,einen andauernden, von außen aufsie ausgeübten Druck, der sich aufabsehbare Zeit nicht beseitigenlässt, zu ihrem eigenen Anliegen zumachen.Dieser Mechanismus, denich nachfolgend kurz kritischbetrachten möchte, hat offenbargewisse Vorteile, sonst hätte er sichkaum entwickelt.Ein Vorteil ergibt sich unter anderem daraus, dass dieDemütigung und derKontrollverslust, der mit derUnterordnung unter den Willen desSchicksals oder dem eines anderenMenschen verbunden ist, gemildertoder beseitigt wird, sobald wir unsmit dem, was uns aufgebürdetwurde, kurzerhand identifizieren, esalso zu unserer eigenen Sachemachen.Bei Kindern undJugendlichen wird derMechanismus, sich das zu eigen zumachen, was einem von den Elternauferlegt wurde, noch dadurch unterstützt, dass sie auf ihreerwachsenen Erzieher angewiesensind.Nichts wünschen sich Kinderso dringend wie die Bindung undsoziale Akzeptanz der Erwachsenen,mit denen sie zusammenleben.Alsofangen sie nach einiger Zeit an,selbst zu tun und irgendwann sogarselbst zu wollen, was wir ihnensagen.Dieser psychologischeMechanismus der sogenannten»Identifikation mit dem Aggressor«,der nicht nur beim Kind, sondernauch bei Erwachsenen funktioniert, hat gute, aber auch bedenkliche,schlechte Seiten.Er begegnet unsauch im Bereich der Arbeit.Selbstverständlich kann die Arbeitspontane, primäre Freude machen,vor allem wenn sie zu jenerResonanz führt, von der bisherschon mehrfach die Rede war.Dochist unter dem Jahrtausendewährenden Zwang zur Arbeit auchnoch etwas anderes passiert:Unsere Spezies hat den Speersozusagen umgedreht und aus demZwang zur Arbeit die innerlichempfundene Pflicht zur Arbeit, die »Arbeitsmoral« gemacht.Spiegelbilder dieser Entwicklungzeigten  und zeigen  sich in derSchöpfungsgeschichte des AltenTestamentes (»Im Schweiße deinesAngesichts sollst du dein Brotessen«), in den Mönchskulturen desMittelalters (»Ora et labora«), imProtestantismus Luthers und Calvins(»Der Mensch ist für die Arbeitgemacht wie der Vogel zumFliegen«), aber auch im strengenArbeitsethos der Linken, von Marxbis Lenin (»Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen«).Diesfestzustellen bedeutet keinesfalls,die bereits erwähnte Möglichkeiteiner spontanen Freude an derArbeit zu bestreiten.Worum es mirhier geht, ist, den Blick zu schärfenfür die Gefahr, unter dem Einflussder unbewusst wirksamen Kräftedes beschriebenen Mechanismus,den Sinn für und die Liebe zu demzu verlieren, was dem Menschenjenseits der Arbeit Freude machenkann: die von mir bereits erwähnteMuße, das Spiel, die Musik, dieBewegung, das zwecklose Verweilen, das Träumen und dasabsichtslose Zusammensein mitanderen Menschen.Damit wären wir bei der Balancezwischen Arbeit und Muße.DieLebensfreude kann, wenn dieseBalance gelingt, sowohl mit derArbeit als auch mit der Mußeverbunden sein.Arbeit und Mußekönnen sich unter bestimmtenUmständen sogar verbinden.Dasswir arbeiten müssen, weil wir alsMenschen  selbst bei gerechterVerteilung der Ressourcen dieser Welt  ohne Arbeit nicht lebenkönnen, haben selbst diejenigenDenker nicht bestritten, die voreiner Überbewertung der Arbeitgewarnt haben: Die Denker desantiken Griechenland haben obwohl sie die Muße über allesstellten  die Notwendigkeit der(physischen) Arbeit nicht in Abredegestellt (sie haben sie lediglich denSklaven überlassen).Auch Jesus Christus, der dazuaufgefordert hat, sich über Arbeitnicht zu viele Sorgen zu machen,hat sich nirgendwo negativ über ihre Notwendigkeit geäußert.VieleJahrhunderte später hat sich PaulLafargue (der damit nicht auf eineStufe mit dem vorher Genanntengestellt werden soll), obwohl er einvehementer Kritiker der»Arbeitssucht« war, immerhin fürdrei Stunden Arbeit täglichausgesprochen.Und schließlich warauch Bertrand Russell der Meinung,dass »jeder Mensch etwas zumAusgleich für Kost und Wohnungleisten« müsse, obwohl er  ähnlichwie Lafargue  die Arbeitsmoral als »Sklavenmoral« betrachtete, füreine Reduzierung der täglichenArbeitszeit auf vier Stunden eintratund die Muße als »wesentlich fürdie zivilisatorische Entwicklung«bezeichnete [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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