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.„Aber ich hoffe, dass du es dir noch anders überlegst – zu deinem eigenen Besten.Denn hier steht mehr auf dem Spiel, als du meinst.“Dann sollen sie mich doch holen, dachte sie und schloss die Augen.Vielleicht wäre das sogar eine Erleichterung für mich.„Dass du Julian vergeben sollst, ist nebensächlich.Ich denke, darum geht es in Wirklichkeit nicht.Die Frage ist vielmehr, ob du dir selbst vergeben kannst, dass du so viel Unheil und Leid verursacht hast.Wenn man dir die Gelegenheit gäbe, wärst du dann in der Lage, deine Schuld loszulassen und von vorn zu beginnen?“„Nur funktioniert die Welt nicht so.“ Luciana sah ihn an.„Ich weiß, dass Julian erlöst wurde.Dass die Kompanie ihn gerettet hat.Jetzt darf er es jede Nacht mit seinem Engel machen und unbehelligt schlafen.Schön für ihn.Ich weiß nicht, wie Julian seine Schuldgefühle losgeworden ist, aber ich weiß, dass das bei mir nicht funktionieren wird.Erlösung ist für mich keine Alternative.“„Du irrst dich.Wenn du es mir erlaubst, zeige ich dir gern, wie falsch du liegst.“„Unmöglich.“„Warum bist du immer so schnell bei der Hand, zu glauben, dass immer das Schlechte siegt?“Die Antwort darauf war einfach.Weil ihr ganzes Leben eine einzige Tragödie gewesen war.Das bisschen Freude, das sie während ihres grausam kurzen Menschenlebens erlebt hatte, war ihr entrissen und in einem Massengrab verscharrt worden.Alles und alle, die sie jemals geliebt hatte, waren zerstört worden oder hatten sich gegen sie gewandt.Seitdem war viel Zeit vergangen, und in dieser Zeit war ihr nicht ein einziges Mal etwas widerfahren, das sie vom Gegenteil hätte überzeugen können.Über Erlösung hatte sie immer nur gelacht und diejenigen verspottet, die sich damit auseinandersetzten.Und schließlich gab es auch eine Trilliarde Gründe, wieso sie überhaupt nicht erlöst werden konnte.Doch wie sollte sie das Brandon klarmachen, der offensichtlich diese unendliche Fähigkeit zur Vergebung hatte – auch wenn es ihm nicht wirklich gelang? Nacht für Nacht wurde er von den schrecklichen Bildern des schlimmsten Akts heimgesucht, den ein Mensch einem anderen antun konnte.Doch er ertrug diesen grausamen Albtraum einfach, stand am nächsten Morgen wieder auf und ging seinem Tagwerk nach.Sie hatte einfach nicht die Kraft, ihm das alles zu erklären.Nicht jetzt.Nicht heute Nacht.„Ich weiß nicht, wieso du noch hier bist“, sagte sie stattdessen.„Jetzt hängst du mit diesen bekloppten, fanatischen Gutes-Tuern rum.Ich weiß, dass du sie nicht magst.Nicht in dem Maße, wie ich sie hasse, aber immerhin.“„Das stimmt.Aber ich hänge auch nicht ihretwegen, sondern deinetwegen hier rum.Gute Nacht, principessa.“Damit ging er und schloss leise die Tür hinter sich.Brandon begann langsam, an seiner geistigen Verfassung und an seinen Motiven zu zweifeln.In dieser Nacht lag er wach in dem Zimmer neben ihrem, das glücklicherweise nicht zu einer Gefängniszelle umgestaltet worden war.Nur ein paar Zentimeter Trockenbauwand, Holz und Hohlraum trennten ihn von ihr, als er in seinem gemütlichen Bett lag.Doch die wahren Barrieren zwischen ihnen, die psychologischen, emotionalen und spirituellen, waren so dünn geworden, dass sie schon fast nicht mehr existierten.Geh! Steh auf und geh, riet ihm sein Verstand.Das ist nicht länger deine Mission.Überlass Luciana Arielle.Die Dämonin ist nicht mehr dein Problem.Doch was ihn hier hielt, war das Wissen darum, dass hinter alldem das Schicksal einer jungen Frau steckte, deren Leben im Alter von siebzehn Jahren völlig aus den Fugen geraten war.Er schloss die Augen und schlief ein.Und schon war sie da, nahm ihn am Arm und zerrte ihn mit sich.„Ich habe schon nach einem Tag genug davon, ständig mit meiner Vergangenheit konfrontiert zu werden.Wie wäre es zur Abwechslung mit deiner Vergangenheit?“Luciana brachte ihn zu seiner Frau, Tammy.„Besuch nicht die, die du geliebt hast“, hatte einer von Michaels Befehlen gelautet.Nicht jeder Schutzengel bekam dieses Verbot zu hören.Viele von ihnen gingen zurück, sahen nach dem Rechten und nahmen Anteil am Leben ihrer Lieben.Warum man es ihm ausdrücklich verboten hatte, war Brandon schleierhaft.Trotzdem hatte er gehorcht.Und jetzt, als Luciana neben ihm stand, hatte er ein vages Schuldgefühl, weil er sich über das Verbot hinwegsetzte – auch wenn er im Traum keinerlei Kontrolle darüber hatte, wohin sie ihn führte.Außerdem, sagte er sich, ist das nur ein Traum [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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