[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Morgen schicke ich es in seine Kanzlei.Der Gedanke schmerzt mehr, als ich mir eingestehen möchte.Andererseits wäre es sowieso nicht sicher in meiner Wohnung mit dem lausigen Schloss.Meine Arbeitswoche ist lau.Carter taucht zweimal auf, trinkt Bourbon und löst sich danach in Luft auf.Ein paarmal fühle ich seinen Blick auf mir liegen und ertappe ihn dabei, wie er mich anstarrt.Er weicht mir nicht aus.Als ich fragend die Brauen hebe, in Erwartung, dass er sein Glas hebt, um zu signalisieren, dass er mehr Bourbon möchte, lächelt er.Es ist ein trauriges Lächeln und etwas daran jagt mir Schauder über den Rücken.Unwillkürlich vergleiche ich ihn mit Avery.Obwohl Carter größer und muskulöser ist, sind beide auf ihre Art einschüchternd.Doch wo Avery hell ist, ist Carter dunkel.Averys Kristallblick sucht man bei Carter vergeblich.Dennoch ist er nicht weniger intensiv, im Gegenteil.Die gelben Augen wirken unheimlich – bedrohlich.Und das ist der gravierendste Unterschied zwischen den beiden.Während Avery Menschen wie ein Magnet anzieht, hält Carter sie allein mit seinem Blick auf Distanz.Einem Blick, der einer stummen Drohung gleicht.Dennoch schlägt mein Herz schneller, als er nicht wegsieht, und ich den Kontakt als Erste kappe.Eins zu null für ihn.Von Avery höre ich die ganze Woche nichts.Vielleicht ist er der Ansicht, dass ich mich bei ihm melden sollte, doch ich tue nichts dergleichen.Das Armband habe ich in seinem Büro in der Innenstadt abgegeben.Es einem Boten anzuvertrauen, habe ich nicht gewagt.Was, wenn es verlorengeht? Danach warte ich auf eine Reaktion, doch mein Telefon bleibt stumm.Wahrscheinlich weiß er nicht, dass ich den Schmuck zurückgegeben habe, immerhin ist er nicht in der Stadt.Donnerstagmorgen halte ich es nicht länger aus und schicke ihm über den Messenger eine Nachricht.Dass er nicht antwortet, ist ein Dämpfer, aber vielleicht steckt er in einer Konferenz.Mittags fahre ich zu Logan, um den verschobenen Fototermin nachzuholen.Zum Glück sind meine blauen Flecke kaum noch zu sehen und es gibt nicht viel zu überschminken.Diesmal sind wir während des Fototermins nicht allein, was bedeutet, dass es ein aufwendigeres Shooting wird.Während Kelly, die Visagistin, ungeduldig auf mich wartet, ist Logan in seinem Element.Er scheucht die beiden Studio Assistenten hin und her, deren Namen ich mir nicht merken kann, weil sie zu oft wechseln.Gemäß seiner Anweisungen tragen sie Scheinwerfer von A nach B und bauen verschiedene Settings auf.Eines dreht sich um die Ledercouch, auf der er mich beim letzten Mal geknipst hat.Das andere befindet sich unter den Deckenschienen, an denen eine Rolle mit grauem Hintergrundstoff befestigt wird.Ein gleichfarbiger Floor Drop liegt darunter und simuliert Betonboden.Ich komme nicht dazu, mir das nächste Set anzusehen.Kelly drängt mich in die Umkleide und hilft mir aus den Sachen.Wie immer bringt sie mich mit ihrem Geplapper zum Lachen und hilft mir, mich zu entspannen.Sie redet über ihre chaotische Woche, was ihre Katze alles auseinandergenommen hat, beschreibt ihren neuen Typen und berichtet von der letzten Modenschau.Ein angesagter Designer mit unaussprechlichem Namen – irgendwas Russisches –, hat sie in sein Team aufgenommen, was in ihrer Branche offensichtlich einem Ritterschlag gleichkommt.Während sie ohne Punkt und Komma redet, schminkt sie mich mit ihrer effizienten Art auf natürlich.Kelly ist eine untersetzte Frau Mitte fünfzig mit schwarzem Haar, das sie für gewöhnlich in einem lockeren Dutt trägt.Dafür, dass sie wie ein Schlot raucht und wie eine irische Hure Whisky säuft, hat sie sich erstaunlich gut gehalten.Als sie mit ihrer Plauderei zum aktuellen Shooting kommt, reibt sie meinen Körper mit einer reflektierenden Bronzecreme ein.Sie zieht überraschend gut ein.Ich kann einen dünnen Seidenbademantel überziehen, ohne dass die Creme abfärbt.„Pirelli.“ Kelly schnalzt mit der Zunge.„Ziemlich große Nummer für ein Model mit deiner Erfahrung.“ Sie schenkt mir ein warmes Lächeln und betrachtet ihr Werk.„Versteh mich nicht falsch, Kleines, du bist eine natürliche Schönheit.Aber schön sind viele Mädchen mit einem größeren Portfolio und jahrelanger Erfahrung.“„Pirelli?“, hake ich ungläubig nach.Sie nickt.„Hat er nichts erwähnt? Sieht ihm ähnlich.Na ja, nach der Nummer vergangener Woche, als du uns alle hast warten lassen, wundert mich nicht, dass er dich ins kalte Wasser wirft.“„Ich habe euch nicht …“, setze ich an, doch sie winkt ab.„Ja, ja, ich weiß.Irgendein Missverständnis zwischen Megan und dir.“„Das hat er gesagt?“Darauf grinst sie.„Was glaubst du? Natürlich lässt er nichts auf seine Prinzessin kommen
[ Pobierz całość w formacie PDF ]